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CELESTE IM MASCHINENHAUS

Am Montag, 23. September 2019 gab CELESTE, die neue große Soul- und Jazz-Sängerin aus Großbritannien, ein kleines, sehr intimes Konzert im Maschinenhaus.

Der Montagabend gilt gemeinhin oft als schlechter Tag für Konzerte. Der erste Tag der Woche, erster Arbeitstag oder auch Schultag, da sind viele eben nicht auf Konzerte eingestellt. Das heißt allerdings nicht, dass es nicht trotzdem gute Livemusik gibt.

Genau dafür steht die junge britische Sängerin CELESTE.

Wer am 9. Juli beim Konzert von Janelle Monae früh in der Columbiahalle war, konnte die Sängerin dort schon einmal erleben. CELESTE bestritt das Vorprogramm an dem Abend und hat dort sicher schon viele überzeugt, die eigentlich gar nicht wegen ihr gekommen waren.

So traf es sich, dass das Maschinenhaus der Kulturbrauerei an diesem Montagabend ausverkauft war. Vermutlich wollten eben viele mehr von dieser beeindruckenden Sängerin hören und sehen. Zunächst gab es aber auch an diesem Abend einen halbstündigen Support. Von dem allerdings niemand etwas wusste. Warum das überhaupt sein musste, wurde auch mir erst am Ende des Abends klar. Das Konzert von CELESTE war nämlich verdammt kurz. Zu kurz, um es ohne einen weiteren Act über die Bühne gehen zu lassen.

Kurz nach 9 Uhr ging das eigentliche Konzert los. Zunächst kam die Band auf die Bühne. Im Gegensatz zum Auftritt im Juli hatte CELESTE am Montag nicht nur ihren Pianisten dabei, sondern eine fünfköpfige Band. Die bestritt das Intro allein – und dann kam sie – ganz in Rot gekleidet: Hemd, Hose, Schuhe und als Kontrast dazu die auffallenden Ohrringe! Sehr stilsicher. Da merkt man eben, dass sie auch schon als Model gearbeitet hat.

Die ersten Lieder, die sie dann anstimmte, waren „Lately“ und „Both Sides“. Die Lieder, die wohl auch alle im Raum sofort wieder erkannten. Vom Applaus war CELESTE augenscheinlich total überwältigt. Wohl genauso, wie die Fans von ihrer beeindruckenden Stimme. „Fathers Son“, „Beloved“, „Love Is Back“ und „Somebody“ schlossen sich an. Den Abschluss bildete „Strange“. Bei dem Song stand CELESTE allein mit ihrem Pianisten auf der Bühne, genauso wie beim Auftritt im Juli. Unter tosendem Applaus verließ sie die Bühne.

Womit keiner im Saal gerechnet hatte: dass nach diesen 45 Minuten tatsächlich Schluss sein sollte. Alle erwarteten eigentlich, dass sie noch mal rauskommt. Bei dem Applaus. Aber nach ein paar Minuten gingen Licht  und Hintergrundmusik an und ein Techniker begann auf der Bühne damit, die Instrumente einzupacken. Das passte irgendwie überhaupt nicht zum Konzert von CELESTE und wirkte auf die meisten Fans völlig irritierend.

Da kann man nur hoffen, dass das noch keine Star-Allüren waren, sondern dass sie nicht wusste, dass man als Haupt-Act am Abend nicht ohne Zugabe abgeht. Außer, man wird ausgepfiffen. Und am Montag wollte sie weiß Gott niemand auspfeifen. Ganz im Gegenteil. Von dieser phantastischen Sängerin hätten gerne alle viel, viel mehr gehört.

PS: Im August hatte ich Gelegenheit, mit ihr zu sprechen.

Hier nun die Bilder von CELESTE:

© Christian Behring im September 2019

 

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